Dienstag, 30. August 2011

Kraftkurve der Muskeln


Hallo liebe Leser,
heute geht es wie angekündigt um das Thema Kraftkurve der Muskeln.

Um eine Bewegung ausführen zu können, braucht man immer ein Gelenk und Muskeln. Einmal den Spieler (Agonisten oder auch Hauptmuskel), dann den Gegenspieler (Antagonisten) und die Synergisten (weitere an der Bewegung beteiligte Muskeln). Unsere Muskeln sind in unterschiedlichen Gelenkwinkeln unterschiedlich stark.Dies ist so weil wir im Alltag meist immer die selben Gelenkwinkel für kraftaufwändige Bewegungen nutzen. Somit stärken wir unsere Muskeln jedoch nur ungleichmäßig.


Was heißt das?
Im Industriezeitalter sieht unser Alltag Bewegung so gut wie garncht mehr vor. Wir gehen morgens in die Garage, steigen ins Auto, fahren zur Arbeit und gehen dann ins Büro. Dieses ist  natürlich mit einem Aufzug ausgestattet. Dort sitzen wir täglich 8 Stunden und Bewegen und so gut wie überhaupt nicht. Das bedeutet dann Muskeln verkümmern und wir bekommen Körperliche und psychische Beschwerden.
 
Das andere Extrem sind Handwerkliche Berufe. Wir tragen, heben und bauen stets in ungünstigen Körperhaltungen und dies meist auch mindestens 8 Stunden täglich. Ohne ausreichend gesunde Nahrung zu uns zu nehmen. Wenn wir Kraft benötigen suchen wir uns immer den für uns einfachsten Weg diese einzusetzen. Das ganze geschieht mit zu wenig Muskulatur und verursacht langfristig ebenfalls Probleme. Zum Beispiel Gelenkprobleme durch Überbelastung oder Fehlbelastung.
 

An folgender Abbildung seht Ihr die Kraftkurve des Biceps. In der horizontalen Achse ist der jeweilige Winkel im Ellborgengelenk zu sehen. In der vertikalen Achse die Kraft des Biceps. Die in grau dargestellte Kurve (Bereich A in der Abbildung) ist unsere im Alltag entstandene Kraftkurve. Der gelb hinterlegte Bereich (Bereich C) ist das Kraftpotential welches in dem jeweiligen Winkel möglich ist.  










 

Am Beispiel des Biceps erklärt - wir gehen einkaufen und tragen den Wasserkasten in den Keller. Dies tun wir meist in einem Gelenkwinkel von 80° bis 100° im Ellbogengelenk.  

Dort sind wir deshalb auch am stärksten. Kaum jemand trägt schwere Dinge in einer fast gestreckten  oder maximal gebeugten Gelenkposition. Deshalb besteht in dem Winkel von 0° bis  7  (siehe Bereich C)  auch noch erhebliches Kraftzuwachspotential. Das größte Potential besteht jedoch zwischen 100° und 160°  (siehe Bereich C, rechte Seite der Abbildung)  im Ellbogengelenk. Dies könnt ihr auch gut an der Abbildung nachvollziehen.  

Der Bereich A stellt die Kraft dar, die man auch autonome Reserve nennt. Diese Kraft ist für uns in der Regel unter normalen Bedingungen nicht abrufbar. Der Organismus stellt diese in Notsituationen zur Verfügung.

Ein Beispiel: wenn ein Epileptiker einen Anfall hat wird diese Reserve abgerufen. Deshalb sollte man diese Personen während des Anfalls auch nicht berühren. Denn die entwickelten Kräfte können einem die Knochen brechen.

Da sich  das nicht genutzte Potential im Alltag kaum nutzen  oder antrainieren lässt ,  solltet Ihr besonders im Training darauf achten immer über den größt möglichen Bewegungsradius zu trainieren.
 
Dann könnt Ihr dieses Potential nutzen und den Muskel über seine volle Länge trainieren und damit Defizite ausgleichen. Außerdem gewährleistet Ihr dadurch dass die Muskeln Ihre Dehnfähigfähigkeit behalten und Ihr insgesamt beweglicher seid.
 
Ein negatives Beispiel wäre hier der große Brustmuskel - häufig wird dieser mehr trainiert als zum Beispiel der breite Rückenmuskel, die Muskulatur zwischen den Schulterblättern (Rautenmuskeln und Trapezmuskel) und die Außenrotatoren. Dies hat dann zur Folge, dass man in dem Bereich nur eingeschränkt beweglich ist und die Haltung des Schultergürtels neigt sich nach vorn.
 
Um das optimale Training an Krafttrainingsmaschinen zu gewährleisten sind Maschinen von guten Herstellern auch mit so genannten Exzentern ausgestattet. Diese sorgen dafür, dass dem Muskel in den unterschiedlichen Gelenkwinkeln ein adäquater Widerstand entgegen gebracht wird. So kann dieses Ungleichgewicht ausgeglichen werden. 

Was ist überhaupt ein Exzenter? 
Ein Exzenter ist eine elipsoide Scheibe, welche als technisches Hilfsmittel bei den meisten konventionellen Trainingsgeräten Verwendung findet. Er ist mit der Bewegungsachse des Trainingsgerätes verbunden und überträgt über diese die Last des aufliegenden Trainingsgewichts auf das Druckpad des zu bewegenden Hebelarmes.

Wie funktioniert ein Exzenter?
Die aufgelegte Trainingslast wird über Seilzug, Kette oder Band auf den äußeren Rand der Exzenterscheibe übertragen. Dieser Rand verhält sich jedoch nicht in einem konzentrischen Radius zum Drehpunkt der Scheibe, sondern - daher der Name “Exzenter” - exzentrisch, d. h. mit veränderlichem Abstand vom äußeren Rand zur Drehachse. Die Distanz vom jeweiligen Ansatzpunkt des Gewichtes an der Scheibe zum Drehpunkt bestimmt die Länge des Hebelarmes, mit dem das Gewicht an der Scheibe zieht. 

Diese Distanz wird als Lastarm bezeichnet. Demgegenüber bestimmt die Länge des Hebelarmes, gegen den der trainierende Sportler oder Patient arbeitet, den sog. “Kraftarm”. 

Gemäß des Hebelgesetzes “Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm” muß also weniger Kraft aufgewendet werden, wenn man über einen längeren Hebelarm für die Kraftentfaltung verfügt. Dieses Verhältnis ist Manchem vom eigenen Wagenheber bekannt: Hätte der Wagenheber nur einen kurzen Hebel, wäre ein Anheben des Wagens nur unter größter Anstrengung möglich, während dies mit langem Hebel sehr leicht gelingen würde.

Gleichermaßen überträgt der Exzenter ein hohes Drehmoment (mehr Last) auf die Drehachse, wenn das Gewicht über einen langen Lastarm, d. h. über einen Punkt der Scheibe mit größerer Distanz zum Drehpunkt auf die Bewegungsachse übertragen wird.

Beispiele für empfehlenswerte Hersteller wären hier MedX Training, Frei und auch einige Geräte von Hammer Strength (Life Fitness) oder David.

Beim nächsten Mal werde ich Euch wie von einem Blogleser gewünscht ein paar Ernährungstips fürs Krafttraining geben.Solltet Ihr auch Wunschthemen haben schreibt mir einfach einen Kommentar.

Viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Mal.

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