Mittwoch, 19. Oktober 2011

Krafttraining bei Diabetes Typ 2


Krafttraining bei Diabetes Typ 2

In der Sportmedizin ist die Erkenntnis dank zahlloser Studien längst ein alter (aber dafür sehr hilfreicher) Hut: Sport hält nicht nur gesund, er macht auch Erkrankte wieder fit. Allerdings war Krafttraining in medizinischen Forschungsprojekten bis dato meist eine Randerscheinung. Im Fokus der Wissenschaftler stand eher das als gesundheitlich besonders wirksam angesehene Ausdauertraining. So auch im Falle bisheriger Untersuchungen zu Diabetes mellitus Typ 2. Lange Zeit galt das Training von Herz und Kreislauf neben einer Ernährungsumstellung als das Nonplusultra in der Therapie des sogenannten Altersdiabetes. 

In den letzten Jahren wenden sich aber immer mehr Forscher auch dem Muskeltraining zu und erkennen seinen hohen therapeutischen Wert. Fakt ist: Durch Sport und Ernährungsumstellung, körperliche Fitness und trainierte Muskulatur können Diabetes-Patienten ihren Muskel- Stoffwechsel sowie Energiebilanz und Körpergewicht positiv beeinflussen. 

Eine sportliche Lebensstiländerung kann insbesondere am Beginn der Erkrankung weit reichende positive Folgen haben – Zuckerkranke können die Auswirkungen ihrer Erkrankung abschwächen und die medikamentöse Behandlung hinauszögern oder sogar verhindern.

Neu ist daran: Krafttraining hat laut derzeitiger Studienlage fast denselben positiven Wirkungsgrad wie Ausdauertraining. Auch Muskelübungen vermindern Insulinresistenz und verbessern glykämische Stoffwechsellage und Körperzusammensetzung. Ein wichtiger Indikator für den therapeutischen Nutzen ist der Langzeit-Blutzucker namens HbA1c. Dieser kann in vergleichbarem Maße gesenkt werden wie durch Ausdauertraining. Die besten Therapieeffekte bei Diabetes mellitus Typ 2 bringt die Kombination von Herz-Kreislaufund Muskeltraining.

Sowohl die Deutsche Diabetes Gesellschaft als auch die American Diabetes Association raten daher zu Krafttraining. Patienten sollten dreimal pro Woche alle großen Muskelgruppen kräftigen. Als ideal gilt das Training jeden zweiten Tag, da der Einmaleffekt auf die Insulinresistenz nach dem Training nur etwa 48 Stunden anhält. Anstrengung zahlt sich bei den Blutzuckerwerten aus: Je höher die Belastung, desto günstiger ist die daraus resultierende Stoffwechsellage. Die Intensität sollte dementsprechend moderat bis hoch sein, wenn es möglich ist.

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